Die Kognitive Verhaltenstherapie hat ihren Ursprung in den psychologischen Lerntheorien. Sie geht davon aus, dass Verhaltens- und Denkmuster durch entsprechende Lernvorgänge systematisch gelernt werden. Psychisches Leid entsteht, wenn ein gelerntes oder nicht gelerntes Verhalten bzw. Denken nicht zu den aktuellen Umweltanforderungen passt.  Krankheit wird demnach als Konsequenz fehlender oder teilweise nicht mehr vorhandener willentlicher Steuerungsfähigkeit angesehen.

 

Eine Verhaltenstherapie ist dann indiziert, wenn ein aktuelles Problemverhalten benannt werden kann und hinsichtlich seiner aktuellen ursächlichen und aufrechterhaltenden Bedingungen beschreibbar ist.

 

Zu Beginn der Behandlung wird ein neuer Zielzustand als Therapieziel definiert. Gemeinsam wird ein individuelles kognitiv-verhaltenstherapeutisches Störungsmodell erarbeitet, das für die Entwicklung und Einübung neuer Verhaltensstrategien dient. Um aktuelle problematische Gedanken und Verhaltensweisen besser verstehen zu können, werden relevante Lernerfahrungen und bewusst zugängliche Prägungen mit in den Fokus der therapeutischen Arbeit genommen. So kann ein besseres Verständnis dafür entwickelt werden, wie es zur Entstehung der Erkrankung gekommen ist, und wie die Erkrankung in der Gegenwart aufrechterhalten wird.

 

Eine Entwicklungslinie der Verhaltenstherapie ist die Klärungsorientierte Psychotherapie (KOP). Sie legt besondere Aufmerksamkeit auf die Klärung und Bewusstmachung sowie die Veränderung sogenannter Schemata. Hierunter versteht sie Handlungs-, Denk- und Gefühlsmuster, die den Menschen automatisiert und unbewusst steuern. Wichtigstes Ziel der Therapie ist deswegen zunächst, dem Patienten seine vorher unbewussten und unkontrollierbaren Schemata bewusst zu machen. Er hat dann erst die Möglichkeit, selbstverständliche Gewohnheiten, Überzeugungen, Wünsche etc. in Frage zu stellen, zu korrigieren und neue Erfahrungen zu erleben.

Psychische Symptome und Leid werden in der klärungsorientierten Psychotherapie als Entfremdung von den eigenen Wünschen, Motiven und Zielen verstanden.

Der Therapeut versucht diese Schemata zu erkennen und zu benennen um Klärungsprozesse anzustoßen.