Psychoanalytisch begründete Verfahren

 

Die analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sind Behandlungsverfahren, die auf der Psychoanalyse Freuds gründen und seitdem stetig weiterentwickelt wurden. Sie sehen seelische Konflikte, psychische Entwicklungsdefizite, schlimme Erfahrungen und erlernte schädliche Beziehungsmuster als Ursache für psychisches Leid an. Diese krankmachenden Faktoren liegen häufig in den Umgebungsbedingungen unserer (frühen) Kindheit. Sie sind uns in der Regel nicht bewusst, denn wir haben Wege gefunden sie zu kompensieren, uns ihnen anzupassen oder sie zu verdrängen. Das was wir bewusst erleben und unter dem wir leiden ist dann oftmals ein „zu viel“ an Gefühl (z.B. Angst, Verzweiflung, Traurigkeit, Schuld, Scham), ein „zu wenig“ an Gefühl (z.B. innere Leere, sich nicht spüren können), eingefahrene Beziehungs- und Handlungsmuster, oder körperliche Schmerzen. Diesem Erleben und Handeln fühlen wir uns hilflos ausgeliefert. Wir verstehen uns selbst nicht mehr und beginnen an uns selbst, unseren Beziehungen und Verhaltensweisen zu leiden. Uns fehlt es an Lebendigkeit, innerer Freiheit, Kreativität und Entwicklungsraum.

 

Die analytische Psychotherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ermöglichen unbewusste Prozesse bewusst werden zu lassen. Dieses Bewusstwerden ist letztlich die Grundlage für Veränderung. Für diesen Prozess ist die therapeutische Beziehung wichtig. Sie lässt einen Raum entstehen indem das individuelle Leid mitgeteilt und miteinander geteilt werden kann. Diese Mitteilungen erfolgen nicht nur verbal, sondern zeigen sich auch im Verhalten des Patienten, und im Beziehungsgeschehen zwischen Patient und Therapeut. Damit eröffnet die therapeutische Beziehung einen Entwicklungsraum, in dem Konflikte, Entwicklungsdefizite, schlimme Erfahrungen und schädliche Beziehungsmuster, sichtbar, spürbar, aushaltbar und letztlich gemeinsam verstanden werden können. Auf diesem Wege werden langfristig emotionale Veränderung möglich und neue Beziehungs- und Handlungsmuster dürfen sich entwickeln und festigen.